„Wir wollen den beteiligten Menschen ein Gesicht geben“
Geschichten, die Mut machen
Aktuell erleben wir erneut eine Debatte um Migration, Flucht und Asyl. Im Vordergrund stehen dabei die Herausforderungen der Kommunen für die Unterbringung und Versorgung der Betroffenen. Gestritten wird um die Übernahme der Kosten durch den Bund und die Länder. Allzu oft gerät dabei aus dem Blick, dass es sich hier um menschliche Schicksale handelt und sich Abertausende seit Jahren für ein gutes Ankommen und Miteinander in der Aufnahmegesellschaft einsetzen. So auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS), die bereits seit 2016 mit dem Projekt Alt & Jung – Chancenpatenschaften einen Beitrag zur Integration von Geflüchteten und der gesellschaftlichen Teilhabe von sozial benachteiligten Gruppen leistet. Dabei ist das Engagement der älteren Pat*innen von besonderer Bedeutung. Den Mentees kommt die Lebenserfahrung der Älteren zugute, aber auch die Engagierten selbst können von den neu gewonnenen Erfahrungen und Einsichten profitieren. In dieser Zeit konnten zusammen mit den lokalen Seniorenbüros rund 5.000 solcher Pat*innenschaften initiiert werden – eine beeindruckende Zahl.

Wir wollen den beteiligten Menschen – Mentor*innen, Mentees, Koordinierenden – ein Gesicht geben und ihre Geschichten erlebbar machen. Dabei wird deutlich, welche Hürden zu überwinden sind, damit das „Ankommen“ gelingt. Aber auch die Erfolge werden sichtbar, denn eine Pat*innenschaft kann gerade junge Menschen erfolgreich unterstützen, ihren Weg in ein selbstständiges Leben zu finden. Die Aktiven verstehen sich dabei als „Mutmacher*innen“, als „Wegweiser*innen“ und „Türöffner*innen“, im besten Fall auch als „Heimatgeber*innen“. Denn es geht nicht allein um Hilfe in einer schwierigen Lebensphase, sondern ebenso um gegenseitiges Verständnis und Vertrauen. Ein unschätzbarer Beitrag der Zivilgesellschaft, der nicht durch staatliches Handeln ersetzt werden kann.
Dieser Einsatz geschieht im Rahmen der Förderung des Programms „Menschen stärken Menschen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Eine sinnvolle Förderung, die sich vielfach „auszahlt“: Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für die soziale Teilhabe von vulnerablen Gruppen und letztlich die Stärkung der Demokratie. Im Verbund mit den anderen beteiligten Organisationen setzt sich die BaS deshalb dafür ein, Wege einer angemessenen und nachhaltigen Unterstützung für den nachweislich erfolgreichen Ansatz von Pat*innenschaften und Mentoring zu finden.
Unser zum diesjährigen Aktionstag von „Menschen stärken Menschen“ veröffentlichtes E-Book versammelt Aussagen, Erzählungen und Videos aus verschiedenen Phasen des Projekts. Weitere Geschichten, die Mut machen, finden Sie hier.
Erik Rahn, Projektleiter von Alt und Jung- Chancenpatenschaften
der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros