Wie wirken die „Chancenpatenschaften“ der Stiftung Bildung und was bleibt?
Anhaltendes Verständnis füreinander und dauerhafte Inklusion: Wirkungsevaluation des Programms “Chancenpatenschaften” der Stiftung Bildung für den Programmzeitraum 2018 bis 2023 im Jahr 2024
„Chancenpatenschaften“ – gemeinsam Chancen gestalten! Mit den „Chancenpatenschaften“ schafft die Stiftung Bildung Pat*innenschaften auf Augenhöhe und fördert damit Kinder, Jugendliche und junge Menschen mit unterschiedlichem Teilhabehintergrund. Indem Tandems zwischen zwei Menschen gleichen Alters geschaffen werden, können beide voneinander lernen, Freund*innenschaften aufbauen und neue Erfahrungsräume erleben.
In den Jahren 2018 bis 2023 wurden 16.640 Pat*innenschaften an Bildungsstandorten bundesweit gestiftet. Und die Ergebnisse der langfristigen Wirkungsevaluation 2024 zeigen: Pat*innenschaften fördern anhaltendes Verständnis füreinander, nachhaltig gestärktes Selbstvertrauen, andauernde Freund*innenschaften, dauerhafte Inklusion, langfristigen Kompetenzerwerb und steigendes Engagement für andere.
Das “Chancenpatenschaften”-Programm der spendenfinanzierten Stiftung Bildung wurde von Beginn an jährlich auf seine Wirksamkeit geprüft. Um kontinuierlich die Qualität unserer Arbeit und Angebote zu verbessern, ist eine systematische und unabhängige Datenerhebung für uns als lernende Organisation zentral. In diesem Jahr wurde zusätzlich zu der jährlichen Wirkungsmessung des Programms die langfristige Wirkung gemessen. Hierfür wurden ehemalig teilnehmende Kinder und Jugendliche sowie die programmbegleitenden Engagierten befragt, inwiefern die Teilnahme am Programm aus ihrer Sicht langfristig wirkt. Zu unserer Freude bestätigen sowohl die Tandems als auch die Betreuenden, die Bildungsengagierten, dass die Wirkung des Programms auch nach der Teilnahme anhält.
Pat*innenschaften stärken langfristig das Selbstvertrauen und es entstehen andauernde Freund*innenschaften
Bei der Befragung gaben 81 Prozent der ehemaligen Tandems an, dass sie sich auch nach der Programmzeit mehr zutrauen. Es gaben 69 Prozent der Kinder und Jugendlichen außerdem an, dass sie die Lernerfahrung weiter in sich tragen, dass sie so sein können, wie sie sind. Auch 93 Prozent der programmbegleitenden Engagierten stimmten voll oder überwiegend zu, dass das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen langfristig gestärkt wurde. Durch die Pat*innenschaften erlernte Kompetenzen bleiben nach Einschätzung von 94 Prozent der Engagierten den Kindern und Jugendlichen auch über die Programmzeit hinaus voll oder überwiegend erhalten.
Entstandene neue Kontakte zwischen den Kindern und Jugendlichen werden weiter gepflegt. Von den Pat*innen lernten 69 Prozent ihre*n Tandempartner*in besser kennen und 52 Prozent verbringen immer noch außerhalb der Schule Zeit zusammen. 92 Prozent der Engagierten stimmt voll oder überwiegend zu, dass Kinder und Jugendliche, die ein Tandem bildeten, sich auch nach dem Programm weiterhin gegenseitig unterstützen.
Nach Beobachtung der Betreuungspersonen bleibt durch die Pat*innenschaften auch über die Programmzeit hinaus ein verstärkter Kontakt innerhalb des Umfelds der Tandems bestehen. Beobachtet wird noch stets ein verstärkter Kontakt innerhalb der Klassen/Gruppen der Tandems, zwischen Freund*innengruppen der Tandems und zwischen Familien der Tandems.
97% der Pat*innen würden wieder am Programm “Chancenpatenschaften” teilnehmen
Die Kernergebnisse:
- Das Verständnis der Kinder und Jugendlichen füreinander wird durch „Chancenpatenschaften“ langfristig verbessert.
- Das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen wird nachhaltig gestärkt.
- Kinder und Jugendliche knüpfen andauernde Freund*innenschaften und es entsteht dauerhafte Inklusion in die Gemeinschaft.
- Erworbene Kompetenzen bleiben Kindern und Jugendlichen langfristig erhalten.
- Kinder und Jugendliche engagieren sich nach dem Programm vermehrt für andere.
- Besonders häufig werden Kinder und Jugendliche mit geringem/keinem Einkommen der Familie, mit Sprachförderbedarf, Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung erreicht. 53% der Kinder und Jugendlichen waren zwischen 7 und 12 Jahren.
Durch diese Kernergebnisse wird die nachhaltige Wirksamkeit der „Chancenpatenschaften“ deutlich. Es zeigt sich, dass die Pat*innenschaften nicht nur während der Programmlaufzeit positive Effekte entfalten, sondern, dass Freund*innenschaften, Selbstvertrauen und sozial-emotionale Kompetenzen langfristig bestehen bleiben.
Ihr wollt mehr zu den Ergebnissen erfahren? Alle Ergebnisse zum Download findet ihr unter diesem Link: Langfristige CHP Evaluation 2018-2022 in 2024
Autor*innen: Team der Stiftung Bildung